Der, die, das!
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt, bleibt dumm.
Lauter neue Sachen,
die gibt es überall zu seh’n.
Manchmal muss man fragen,
um sie zu versteh’n.
Zu meiner Person:
Ich bin Sonja Ames und mein Leben
sah vor vielen Jahren noch ganz anders aus,
als noch alles „normal“ war.
Ich habe eine degenerative Netzhauterkrankung und versuche,
mein Leben weiterhin so normal wie möglich zu gestalten.
Das fällt nicht immer leicht!
Früher war ich mit Herzblut Dekorateurin,
doch das geht mit meiner wenigen Sehkraft nicht mehr.
Seit zwei Jahren bin ich gesetzlich blind
und kann es selbst manchmal nicht glauben,
weil das, was ich bisher gesehen habe,
waren immer meine 100%.
Da wir ein Familienweingut haben,
habe ich mich ganz der Arbeit im Weinberg gewidmet,
die ich mitunter noch gut machen kann,
weil ich noch sehr viel fühlen und ertasten kann.
Die Arbeit im Weinberg macht mir sehr viel Spaß
und so kam mir die Idee,
einen eigenen Wein zu kreieren,
der den Verein Pro Retina,
Hilfe zur Selbsthilfe bei Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen,
mit einer Spende unterstützen will.
Denn ich möchte auf uns aufmerksam machen,
damit uns alle Menschen besser verstehen.
Wir Sehbehinderten und Blinden,
die an Netzhauterkrankungen leiden,
möchten von anderen Menschen ganz normal behandelt werden.
Das Lied der Sesamstraße finde ich daher sehr passend.
Jeder, der uns sehbehinderten und blinden Menschen begegnet,
sollte uns ganz normal behandeln,
uns ansprechen und uns fragen:
Wieso, weshalb, warum?
Denn:
Wer nicht fragt, bleibt dumm.
Also, habt Mut, sprecht uns an.
Wir Menschen mit Beeinträchtigungen
wollen uns gerne mit Euch auf Augenhöhe treffen.
Wir möchten damit mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden,
Vorurteile und Berührungsängste beseitigen
und Barrieren ausräumen.
Also, wenn Ihr Fragen habt,
traut Euch, habt Mut,
sprecht uns an.